Ab 2030 treten mit der PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) die umfassendsten Veränderungen im europäischen Verpackungsmarkt seit Jahrzehnten in Kraft. Die Verordnung verpflichtet alle Mitgliedsstaaten erstmals zu einer einheitlichen Umsetzung und verschärft die Anforderungen an Recyclingfähigkeit, Rezyklatanteile und Wiederverwendung deutlich. Für Unternehmen – besonders für Groß- und Mittelbetriebe – ist es entscheidend, jetzt zu handeln, um Marktverbote, steigende Kosten und Lieferkettenrisiken zu vermeiden. Gleichzeitig bietet die PPWR frühzeitig agierenden Unternehmen klare Vorteile in Kostenstruktur, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
Die neue Verordnung betrifft alle Unternehmen, die Verpackungen herstellen, in Verkehr bringen, importieren oder nutzen. Dazu zählen unter anderem:
Industrie und produzierende Unternehmen
Lebensmittel- und Getränkehersteller
Handel und E-Commerce
Logistik und Versand
Pharma, Kosmetik und Konsumgüter
Gastronomie und Hotellerie
Für Unternehmen mit großen Verpackungsmengen – etwa im Online-Handel oder in der industriellen Logistik – ist die gesetzliche Anpassung besonders umfangreich.
Die PPWR bringt klare Verpflichtungen mit sich, die in mehreren Stufen bis 2030 umgesetzt werden müssen. Am bedeutendsten ist die Recyclingfähigkeit:
Ab 2030 müssen Verpackungen nach EU-Kriterien mindestens 70 % recyclingfähig sein. Alles, was diesen Wert unterschreitet, gilt als nicht recyclingfähig – und darf damit nicht mehr auf den europäischen Markt gebracht werden. Besonders Verbundmaterialien und komplexe Mehrschichtverpackungen geraten damit unter Druck.
Hinzu kommen verbindliche Rezyklatquoten. Kunststoffverpackungen müssen je nach Produktkategorie 10 bis 35 % recyceltes Material enthalten. Diese Vorgaben steigen ab 2040 weiter an. Unternehmen müssen daher nicht nur technische Umstellungen planen, sondern auch die Rezyklatbeschaffung strategisch absichern.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der PPWR sind Wiederverwendungsquoten, beispielsweise für Getränkeverpackungen, Transportverpackungen im Online-Handel oder Mehrwegmodelle in der Logistik. Die Einführung solcher Systeme wird für viele Unternehmen einen strukturellen Wandel mit sich bringen.
Flankiert wird das alles durch die Ökomodulation:
recyclingfähige Verpackungen → günstigere Lizenzentgelte
schwer recycelbare Verpackungen → deutlich teurer
Unternehmen, die früh umstellen, können hier spürbare Kostenvorteile realisieren.
Um rechtzeitig PPWR-konform zu werden, empfiehlt sich eine Kombination aus Analyse, Redesign und strategischer Planung. Ein klarer erster Schritt ist die Bestandsaufnahme des eigenen Verpackungsportfolios: Welche Verpackungen erfüllen bereits hohe Recyclingfähigkeit – und wo droht ab 2030 ein Marktverbot?
Darauf aufbauend folgen die wichtigsten Maßnahmen:
Verpackungsoptimierung und Redesign: Umstieg auf Monomaterialien, Reduktion von Verbundstoffen, Verbesserung der Sortierbarkeit.
Rezyklatstrategie entwickeln: Verträge für recycelte Rohstoffe frühzeitig sichern, da die Nachfrage steigen wird.
ReUse-Modelle prüfen: Besonders in Getränkebereich, Versandhandel und industrieller Logistik.
Nachweise und Datenmanagement vorbereiten: Recyclingfähigkeit, Materialzusammensetzung und Rezyklatanteil müssen dokumentiert und überprüfbar sein.
Diese Schritte sind nicht nur für die Compliance notwendig, sondern helfen Unternehmen auch, Kosten zu reduzieren und Prozesse nachhaltiger auszurichten.
Damit Unternehmen die transformation schaffen, stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung. Sie unterstützen unter anderem:
Investitionen in neue Verpackungstechnologien: Maschinen, Anlagen und Produktionslinien für recyclingfähige oder rezyklatbasierte Verpackungen.
Forschung & Entwicklung: Innovative Materialien, neue ReUse-Modelle und nachhaltige Verpackungslösungen.
Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft: Rückverfolgbarkeit, Datenmanagement und Sortiertechnologien.
Beratung und Transformationsprojekte: Ökobilanzierung, Verpackungsanalysen, Umstellungsstrategien.
Unternehmen, die frühzeitig auf Förderungen setzen, reduzieren nicht nur Investitionsrisiken, sondern verkürzen auch Umsetzungszeiten erheblich.
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Turnstile. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen